Unsere Selbsthilfegruppe
Unsere Selbsthilfegruppe besteht aus etwa 6 bis 12 aktiven Mitgliedern. Sowohl Betroffene der Borderline-Persönlichkeitsstörung als auch Angehörige und Personen mit nicht-diagnostizierter Problematik gehören zu unseren Mitgliedern. Wir treffen uns jeden Mittwochabend von 19:30 Uhr bis 21:00 Uhr in Darmstadt und besprechen anliegende Themen und Probleme. In der Gruppe werden dann Lösungsansätze gesucht, die dem Gruppenmitglied in seiner aktuellen Situation weiterhelfen sollen. In der darauf folgenden Gruppenstunde hat das Mitglied dann die Möglichkeit, der Gruppe mitzuteilen, inwiefern ihm die Vorschläge weitergeholfen haben und ob sich dadurch eine Änderung ergeben hat.
EDIT: Dies ist während der Pandemie natürlich nicht möglich. Bitte schau dazu auch hier nach unseren aktuellen Möglichkeiten in der Gruppe.
Unsere Schwerpunkte
Teilnahme an den Treffen
Wir legen besonderen Wert auf die regelmäßige Teilnahme aller Mitglieder an den Gruppentreffen. Es ist wichtig für jeden von uns, dass wir uns auf die anderen verlassen können. Der Gedanke, alleine zu einem Treffen der Gruppe zu erscheinen, weil alle anderen spontan entschieden haben, nicht dazu zu kommen, macht sicher jedem von uns Angst. Eine verlässliche Truppe mit feststehenden Terminen und klaren Absprachen bei Ausfällen jedoch gibt uns allen ein Gefühl der Sicherheit und des Rückhalts, was wir unbedingt fördern wollen!
Natürlich kann man allerdings als neues Mitglied erst einmal reinschauen und sich dann nach 2 bis 3 Schnupperterminen selbst entscheiden, ob man weiterhin an der Gruppe teilhaben möchte.
Nicht nur reden, sondern handeln
Ein besonderes Anliegen ist mir, dass wir alle über den Betroffenenaustausch hinaus auch lernen, wie wir trotz unserer Schwierigkeiten im Alltag weiterkommen können. Daher ist es für uns alle wichtig, an den gruppeninternen Angeboten, die u.a. das Selbstwertgefühl wieder aufbauen, aktiv mitzuarbeiten.
Regelmäßig befassen wir uns daher in den Gruppenstunden mit Übungen, z.B. dem sogenannten Achtsamkeitstraining. Dabei versuchen wir unseren Fokus gezielt auf bestimmte Dinge zu lenken – oder uns gezielt abzulenken. Das kann in Krisensituationen unglaublich hilfreich sein: statt sich in eine Krise hineinzusteigern, kann man sich ablenken und beruhigen. Auch gegen das typische Gedankenkarussell können die Achtsamkeitsübungen ungemein helfen.
Gruppenaktivitäten
Zudem möchten wir in Zukunft [edit: nach der Pandemie, sobald Treffen wieder möglich sind] ein weiteres Treffen pro Monat etablieren. In diesem Treffen soll es darum gehen, die uns zur Verfügung stehenden Fähigkeiten zum Umgang mit Krisensituationen (sog. „Skills“), einander vorzustellen und auszuprobieren. Jeder kann dann für sich entscheiden, welche Skills ihm/ihr weiterhelfen und kann diese in seinen/ihren Alltag einbeziehen. Anschließend können wir uns im nächsten Gruppentreffen über die gemachten Erfahrungen austauschen und uns gegenseitig bei der Weiterentwicklung dieser Fähigkeiten helfen.
Beitritt zur Selbsthilfegruppe
Kann ich der Gruppe beitreten?
Jedes neue Mitglied ist bei uns herzlich willkommen! Wenn du die Möglichkeit hast, Mittwochabends an unseren Treffen teilzunehmen und bei dir der Bedarf besteht, kannst du einfach bei uns vorbeischauen und dir selbst ein Bild von unseren Gruppenstunden machen.
Hier findest du eine kleine Hilfestellung.
Seit Mai 2021 haben wir auch eine Online-Lösung gefunden. Wenn du gerne mit anderen Betroffenen und Angehörigen reden oder schreiben möchtest, ist unser Discord-Server vielleicht eine Option für dich. Zur Anmeldung schicke mir eine kurze E-Mail an info@treffpunkt-borderline.de.
Kosten
Natürlich möchtest du jetzt wissen, ob dich der ganze Aufwand etwas kostet.
Zunächst einmal: die Gruppe wird dich zu Beginn Zeit, Aufmerksamkeit und auch etwas Kraft kosten. Es ist schwierig, den ersten Schritt zu machen und sich bei einer Selbsthilfegruppe zu melden. Es kostet Überwindung, in einer (zunächst fremden) Gruppe über seine Probleme zu sprechen. Und es ist ein Termin im Kalender, den man nicht einfach verschieben kann.
Doch die Investition lohnt sich! Durch die Überwindung der Hindernisse, die dir im Weg stehen, wirst du an Stärke dazu gewinnen. Du wirst offener, kannst dich besser mit anderen unterhalten und stärkst dein Selbstbewusstsein. Du lernst und entwickelst Fähigkeiten, die du vermutlich im Alltag bisher nur selten bis gar nicht anwendest. Und schließlich wirst du in dieser Gruppe Menschen kennen lernen, die dich verstehen und unterstützen können.
Es handelt sich bei uns um eine durch Fördergelder finanzierte Selbsthilfegruppe, in der ich alle aufkommenden Zusatzkosten gering und transparent halte. Es gab die Überlegung, eine Gruppenkasse zu erstellen, diese hat sich jedoch bisher als nicht notwendig erwiesen. Falls wir in Zukunft Aktivitäten planen, die der Einzelne nicht tragen kann, kann dann zum Beispiel auch aus der Gruppenkasse ein gewisser Betrag genutzt werden. Über die Einzahlungen und die Aufwendungen der Gruppenkasse wird dann ebenfalls abgestimmt. Beispiele hierfür sind die Verwendung für Materialkosten (z.B. bei kreativtherapeutischen Treffen, bei der Herausgabe von Kopien, etc) und eventuell Geburtstagsgeschenke für die Mitglieder. In der Regel wäre ein Gruppenkassenbeitrag von max. 5-10€ pro Monat pro Person ausreichend. Insbesondere sollen die Raummiete, Schlüsselpfand und Kopierkosten durch die Fördergelder der Stadt Darmstadt und die Krankenkassen bezahlt werden.
Somit fallen aktuell keine Kosten an! Sollte sich dies ändern, wird dies frühzeitig mit allen Teilnehmern der Gruppe abgestimmt.