Treffpunkt Borderline

Über mich


Hallo!
Mein Name ist Nadine, ich bin aktuell 33 Jahre alt und leite die Selbsthilfegruppe Treffpunkt Borderline in Darmstadt seit Mai 2018.

Kurze Biografie

Geboren wurde ich 1988 in Wiesbaden, aufgewachsen bin ich in den Städten Wiesbaden, Frankfurt und Darmstadt. Mit 21 Jahren erwarb ich mein Fachabitur, 4 Jahre später hielt ich mein Abschlusszeugnis der Berufsschule in den Händen. Kurz darauf heiratete ich und brachte meinen ersten Sohn zur Welt. 2015, nach der Geburt meines zweiten Sohnes und einem Abteilungswechsel im Beruf, kam der erste Burn-out. Es folgten Trennung und ein äußerst schwieriges Jahr im Beruf, da ich mir einen „Burn-Out“ nicht leisten konnte. 2017 folgten eine 9-wöchige Reha-Behandlung sowie ein beinahe 3-monatiger Klinikaufenthalt. Hier bekam ich unter anderem die Verdachtsdiagnose „Borderline-Persönlichkeitsstörung“ gestellt. Im Mai 2018 gründete ich die Selbsthilfegruppe „Treffpunkt Borderline in Darmstadt“. Seit Juni 2018 bin ich geschieden, seit März 2019 in voller Erwerbsminderungsrente. Ein weiterer Klinikaufenthalt in diesem Jahr bestätigte die Diagnose und half mir, meine Ziele neu auszurichten.

Von der Diagnose zur Selbsthilfegruppe

Als ich im Jahr 2017 die Verdachtsdiagnose Borderline gestellt bekommen habe, war ich schockiert. Ich hatte bisher nur mit einer Person Kontakt, die diese Krankheit zu haben schien, und ich wollte unter keinen Umständen so sein wie sie. Also informierte ich mich über die Borderline-Persönlichkeitsstörung (BPS). Was ist das und warum sollte ich es haben? Sehr schnell fand ich heraus, dass beinahe alle Kriterien auf mich zutrafen. Die Frage war für mich nun nicht mehr „Warum sollte ich es haben“ sondern eher „Warum hat das keiner gesehen?“.

Die Antwort ist einfach: jede/r Borderliner/in ist anders. Jede Form der BPS verläuft anders, weil jeder Mensch einzigartig ist. Dennoch gibt es bestimmte Symptome, die sich überschneiden. Beispielsweise sind Depressionen und Selbstverletzungen sehr häufig unter Borderliner/innen vertreten, ebenso wie die Diagnose einer Posttraumatischen Belastungsstörung (PTBS). Zudem gibt es Kriterien, die immer übereinstimmen: schließlich kann man nach den ICD-Kriterien erst dann von einer BPS sprechen, wenn auch tatsächlich eine Persönlichkeitsstörung (keine Persönlichkeitsveränderung) vorliegt.

All das im Sinn wollte ich andere Borderliner/innen kennenlernen. Ich wollte mich mit anderen Betroffenen austauschen und herausfinden, wie man mit der Diagnose umgeht. Menschen treffen, die Ähnliches durchgemacht hatten. Hilfe und Anschluss finden. Jedoch musste ich feststellen, dass es in Darmstadt keine Selbsthilfegruppe mehr gab – die vorherige war wohl aufgelöst worden. Über die Plattform Jodel tauschte ich mich hin und wieder mit anderen aus und bemerkte, dass durchaus Bedarf an regelmäßigen Treffen bestand. Ich entschied mich, selbst eine Gruppe zu gründen.

Meine Aufgaben als Leitung oder:
Was kann ich, was nicht?

Mit der Gründung einer Selbsthilfegruppe musste ich mich natürlich mit allerlei rechtlichen Voraussetzungen auseinandersetzen. Ich habe mich schließlich dazu entschieden, eine Gruppe zu gründen, die die wenigsten Verpflichtungen, aber auch die wenigsten Rechte hat, nämlich eine einfache Gesprächsgruppe. Wir sind kein Verein, sondern eine selbstbestimmte, gemeinschaftliche Organisation.

In der ersten Stunde wurde festgelegt, dass ich die Leitung der Gruppe übernehme – soweit hiergegen kein Widerspruch eingelegt wird.
Um krankheitsbedingten Ausfällen entgegen zu wirken, habe ich eine Vertretung. Sie leitet die Gruppe immer dann, wenn ich abwesend bin oder selbst ein Thema besprechen möchte.

Meine Aufgaben bestehen vor allem aus

  • der Leitung unserer Gruppentreffen (z.B. Moderation und Themenfindung),
  • der Mitglieder-Akquise (z.B. Erstellen von Flyern, Visitenkarten, Ansprechpartner für neue Mitglieder),
  • der Finanzverwaltung (z.B. Raummiete, Fördergelder beantragen) sowie
  • der regelmäßigen Aktualisierung der Homepage.

Jedoch gibt es auch einige Bereiche, die ich nicht abdecken kann.

Ich bin kein Therapeut!

…und kann keine Therapie ersetzen.

Die Hilfe, die ich anbiete, geschieht freiwillig, auf Basis von selbstständig angeeignetem Wissen, eigens gemachten Erfahrungen und im Austausch mit anderen Betroffenen und/oder Angehörigen. Zusätzlich versuche ich, immer auf dem aktuellen Stand der Medizin und Forschung zum Thema BPS zu sein, kann dies aber nie hundertprozentig garantieren.

Ob unsere Gruppe etwas für dich ist, findest du möglicherweise hier heraus.